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Light is Back  

Der Cappella degli Scrovegni

Ergänzung von natürlicher und künstlicher Beleuchtung durch den Einsatz von IoT-Protokollen
  • Location

    Padua, Italien
  • Lichtlösung

    Antonio Stevan, Fabio Aramini ISCR
  • Kunde:

    Stadt Padova
  • Wissenschaftlicher Beirat

    Commissione Scientifica Interdisciplinare per la Conservazione e Gestione della Cappella degli Scrovegni (Interdisziplinärer Wissenschaftlicher Beirat zur Konservierung und Verwaltung der Cappella degli Scrovegni)
  • Anwendungsgebiete

    Culture
  • Jahr

    2017

Location Map:

Wir haben die Cappella degli Scrovegni adoptiert. In Einvernehmen mit dem Wissenschaftlichen Beirat zur Konservierung und Verwaltung der Cappella degli Scrovegni werden wir künftig ihre außerordentliche Schönheit noch prächtiger erstrahlen lassen. Wir haben für dieses Projekt eine neue Beleuchtung mit Leuchten der neuesten Generation realisiert, die den Farbreichtum und die Details des Giotto-Meisterwerkes hervorheben.

    
    
   

Die Cappella degli Scrovegni

Die Cappella degli Scrovegni in Padua, das unbestrittene Meisterwerk mittelalterlicher Kunst und Kandidat auf einen UNESCO-Status als Erbe der Menschheit, beinhaltet den vollständigsten, vom reifen Giotto jemals realisierten Freskenzyklus und zeigt ihn auf der Höhe seines Schaffens.

Die Kapelle wird von einem Gewölbe überragt, deren mit Sterne ausgeschmückte Fläche in zwei ganz gleiche Felder aufgeteilt ist, in denen die Jungfrau als Mutter und Königin und der segnende Christus im Mittelpunkt stehen. Bereits diese Scheidung zeigt dem Betrachter gleich die Bedeutung, die der Madonna an diesem heiligen Ort zukommt, die Mittlerin ihres Sohnes ist und durch ihre Verkörperung des Seelenheils die eigentliche Hauptperson des Zyklus ist. Die Zentralität der Maria-Figur erschließt sich dem Besucher der Kapelle unmittelbar bei ihrem Betreten: Sein Blick wird von der Darstellung der Verkündigung am dem Triumphbogen angezogen, der ungewöhnliche Abmessungen für die Aufnahme eines so seltenen Elements wie der „Mission“ aufweist, also dem Augenblick, in dem Gott dem Erzengel Gabriel die Verkündigung Mariens aufträgt, wie man auf der Lünette des Bogens sehen kann. Die Darstellung des Jüngsten Gerichts auf der Wand gegenüber bezieht Anfang und Ende eines für einen guten Christen so zentralen Elements wie des Seelenheils unmittelbar aufeinander.

Eingriffe für die Beleuchtung

Am 5. Juli 2016 haben wir eine Vereinbarung mit der Stadt Padua zur technischen Anpassung der Lichtanlage in der Kapelle der Scrovegni von Padua abgeschlossen. Die 2002 realisierte Anlage bestand aus eigens zu diesem Zweck gefertigten Leuchten mit Leuchtstofflampen und Halogenmetalldampflampen,

die damals die führenden Technologien darstellten. Die neue Anlage wurde nun am 11. September 2017 im Beisein des damaligen Kulturminister Dario Franceschini eingeweiht.

Die Stadt Padua verfolgte folgende Ziele:

  • Verbesserung der mikroklimatischen Bedingungen zur bestmöglichen Konservierung der Fresken
  • Verbesserung der Farbwahrnehmung
  • Verringerung der Schleierleuchtdichte,die durch die Fenster an der Südwand bewirkt wird
  • Senkung des Stromverbrauchs

Methodik und Resultate

Die neue Anlage basiert auf der Kombination von LED Tunable White- und IoT-Technologie, mit denen eine Lösung entwickelt wurde, in der das künstliche mit dem natürlichen Licht in Beziehung tritt und es ergänzt. Der Standort der Lichtanlage am Boden und die Beibehaltung des Metallprofils, das die Apparate der alten Anlage umgab, waren Auflagen, die beim Projekt beachtet werden mussten. Durch die geringe Größe der iGuzzini-Leuchten konnte jedoch der Platzbedarf signifikant gesenkt werden. Stark verbessert zeigt sich auch der visuelle Impact der Apparate dank ihrer sehr niedrigen Leuchtdichte.

Der Cappella degli Scrovegni
Der Cappella degli Scrovegni
Der Cappella degli Scrovegni

Das LED Tunable White, das über ein Steuerungssystem für eine prompte und ständige Regelung bei der Vermischung des kontinuierlichen Spektrums der einzelnen LEDs verfügt, ermöglicht es, vor Ort das optimale Emissionsspektrum sowohl mit Messungen der Reinheitsvariation als auch mit dem visuellen, direkten Vergleich am Werk zu erzielen (Abb. 2).

Das Kunstlicht erweitert die farbliche Wahrnehmung der Rottöne von einer Begrenzung von 690 nm der Vorgängeranlage auf über 740 nm der neuen Anlage, so dass die Empfindlichkeit in diesem noch vom menschlichen Auge wahrnehmbaren Farbspektrum verbessert wird.

Die Entladungslampen der Anlage von 2002 bewahrten eine UV-Komponente: in einem Meter von der Oberfläche der Leuchten von 59 μW/cm², das sich auf den oberen Wandteilen auf etwa 0,7 μW/cm² verringerte, ein Wert knapp unterhalb des Grenzwerts. Der vollständige Ausschluss von UV der neuen Anlage sichert die optimale Konservierung der Pigmente und bei der Restaurierung verwendeten Produkte zu.

Die Cappella degli Scrovegni ist 10 Stunden am Tag, an 363 Tagen im Jahr für das Publikum geöffnet, was schätzungsweise 3500 Beleuchtungsstunden ergibt..

Die mittlere Beleuchtungsstärke auf beiden Wänden beträgt 87 lux, was einen Wert von 304500 lux/Stunden pro Jahr ergibt, die einzig vom künstlichen Licht zu leisten sind: Etwa 50% der von den Vorschriften akzeptablen Menge.

Der Cappella degli Scrovegni

Ergänzung Naturlicht/künstliches Licht mit IoT-Technologie

Das vollständig regelbare Beleuchtungssystem ermöglicht die folgenden Optionen:

a) differenzierte Regelung der Beleuchtung der gefensterten Wände gegenüber den direkt vom Sonnenlicht angestrahlten zur Kompensation, um die von den Fenstern erzeugte Schleierleuchtdichte zu senken und gleichzeitig das Risiko der Überbeleuchtung pro Naturlichteintrag an den Wänden gegenüber zu senken.

b) Matching der Farbtemperatur der künstlichen Lichtquellen mit denen des Naturlichts.

Die für die Kapelle entwickelte Sensing-Einheit befindet an Bord eines jeden Knotens des Wireless Sensor Network (WSN) für Internet of Things auf einer IPv6-Architektur (Internet Protocol Version 6) der Sensorknoten, die in Lage sind, die Beleuchtungsstärke und die Farbtemperatur zu messen. Das Herz der geplanten Lösungen aber ist der WSNode, ein Technologiekonzentrat, das die Internetverbindung beliebiger Objekte durch Zuweisung einer weltweit einmaligen IP-Adresse ermöglicht. Jeder Sensor-Knoten wird zur Einheit eines Mesh-Netzes, das sich ohne spezialisiertes Personal selbst installiert und kann eine Vielzahl von Sensing-Einheiten und Funktionsbetätigungen aufnehmen kann.

In der Kapelle ermitteln die Sensoren sowohl die Intensität wie die spektrale Eigenschaft des Lichts: Auf Grundlage der gesammelten Daten passt das Lichtsystem automatisch Menge und Qualität des künstlichen Lichts an, das das Naturlicht bis zum Erreichen der definierten Werte ergänzt. Die Änderungen des Kunstlicht-Beitrags erfolgt in Echtzeit auf den Messungen der Sensoren und der dazugehörigen Daten, die an die Steuerungseinheit des Steuersystems gesendet werden.

Die Lichtanlage verbindet sich mit dem Border Router (Kollektorknoten) des Wireless Sensor Network und überträgt die Daten an die programmierte Steuerungseinheit, so dass die Lichtintensität und die Farbtemperatur jedes einzelnen Apparats reguliert werden.

Das neue Beleuchtungssystem ermöglicht eine Einsparung von ca. 60% gegenüber von der Vorgängeranlage absorbierten Energie.