Ausgangspunkt für das Beleuchtungsprojekt des antiken Theaters von Taormina war die Absicht des Ministeriums für Kulturelle Güter und die Identität Siziliens, die Besichtigung der Stätte auch auf die Abendstunden auszudehnen. Das in Zusammenarbeit mit Energy Service Company Metaenergia (ESCo) entstandene Projekt, mit dem das Ministerium einen Rahmenvertrag für die Lieferung von Strom und verbundenen Serviceleistungen für den Vierjahreszeitraum 2013-2017 abgeschlossen hat, greift auf iGuzzini-Technologie zurück. ESCo würdigt durch diese Wahl die große Expertise von iGuzzini im Bereich des Lighting und der Bewahrung und effektvollen Hervorhebung von Kulturgütern durch das Licht.
Dabei verfolgen die Parteien ein doppeltes Ziel: Einerseits soll die klassische Architektur durch das Licht in Szene gesetzt werden, auf der anderen Seite die sichere Nutzung der Stätte auch in den Abendstunden gewährleistet werden. Die im Zuge des vermehrten Besucheraufkommens und der Senkung der Betriebskosten gestiegenen Erträge der Stätte ermöglichen nicht nur die ständige und planmäßige Instandhaltung der archäologischen Stätte, sondern haben auch positive Auswirkungen auf das Territorium.
Die vom Ingenieur Roberto Sannasardo des Ministeriums für kulturelle Güter und die Identität Siziliens geleiteten Arbeiten zielen darauf ab, mit neuen, damals nicht erhältlichen technischen Lösungen die im Jahr 1999 eingerichtete Vorgänger-Lichtanlage des französischen Ateliers Roland Jeol aufzurüsten. Angesichts der Vorgaben für minimal invasive Lösungen wurde beschlossen, Leuchten mit geringstmöglichem Platzbedarf zu wählen und das bestehende Lichtsystem wiederzuverwenden, um den antiken Mauern die Last neuer Eingriffe zu ersparen. Um einen realistischen Lichteffekt zu finden, der in der Lage war, den Farbton der Abendröte wirkungsvoll wiederzugeben, wurde auf warme Farbtemperaturen (2900-3000K) zurückgegriffen, die das Theater in ein malerisches Licht tauchen. Parallel dazu sorgt eine optimale Farbwiedergabe (mit CRI 90) für die angemessene Sättigung der Farbabstufungen der im Theater vorhandenen Materialien. Die vollständige Ersetzung der vorhandenen Leuchtkörper durch neue LED DALI-Elemente gewährleistet dazu eine Verminderung des Energieverbrauchs von 80% und somit eine Senkung der Betriebskosten. Die lineare Beleuchtung der Fluchtwege durch den Rückgriff auf
Underscore InOut-Einbauleuchten in den Treppengeländern und das diffuse Licht der
Woody-Strahler ermöglichen die unbedenkliche Besichtigung der Stätte auch bei Dunkelheit. Der Zugang zum Theater wird von den Lichtstrahlen der Woody-Apparate markiert, die bereits die vorherrschende Lichtregie durch Strahler in der Arena vorwegnehmen. Die Woody-Baureihe hat den Planer durch ihren umfassenden Sehkomfort, das breite Sortiment der Installationssysteme und die bemerkenswerte Installationsflexibilität überzeugt, die sowohl in Detail- wie in der Landschaftsbeleuchtung überzeugt. Vom Belvedere aus bietet die rhythmische Abfolge der iTeka-Strahler den Besuchern eine Einführung in die klassische Architektur. Das Richtungslicht der Strahler-Optiken mit OptiSmart-Reflektoren ist in der Lage, die Abstände zwischen den Apparaten vollständig aufzufüllen und hohen Sehkomfort zu spenden. Aus luftiger Höhe bescheinen Woody-Strahler den offenen Gewölbeportikus, so dass auch die Struktur der Freitreppe hervorgehoben wird. In den Treppengeländer eingebaute Underscore InOut Side Bend führen die Besucher dann mit einer gleichförmigen und durchlaufenden, schattenlosen Lichtlinie zum Orchester: Hier wird das Licht zum reinen geometrischen Zeichen, das den Weg weist. Die extreme Zuverlässigkeit der Underscore InOut, die in der Lage sind, dauerhaft sehr hohe Leistungen auch bei widrigsten Umständen über einen großen Zeitraum abzurufen, lassen sie für die klimatischen Gegebenheiten des Standorts perfekt erscheinen.
In der Nähe des Orchesters beleuchten die breiten Lichtkegel der Maxiwoody den Zuschauerraum, die
cavea und die „Versure“ (oder
parasceni), während Woody-Leuchten entlang der
paradoi, der seitlichen Zugangswege zur Bühne, eingelassen sind, wo sie von den Lichtstrahlen der Miniwoody im
frontescena und den Maxiwoody-Strahlern der Hinterbühne eingefangen werden. Die so beschaffene Lichtregie wurde anlässlich einer Pressekonferenz und einem Eröffnungs-Event am 28. Juni vorgestellt. Sie lässt die architektonisch-landschaftlichen Besonderheiten der archäologischen Stätte und die Plastizität der Volumen hervortreten, und ohne dafür auf neuesten Sicherheitsvorschriften zu verzichten.