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Terrazza Termini


Der Bahnhof Termini in Rom, Europas zweitgrößter Bahnhof für Fahrgastaufkommen nach dem Gare De Paris Nord sowie eine der wichtigsten architektonischen Zeugnisse für die italienische Architektur der 1950er Jahre, wurde 2011 einer Reihe von Vorhaben zur Sanierung und Neuorganisation im Rahmen des Modernierungsplans „Grandi Stazioni“ unterzogen, die vom Unternehmen „Grandi Stazioni Retail“ geleitet werden.

Das Projekt sieht zwei große Bauabschnitte, die sogenannte Piastra Servizi (Dienstleistungen) und die Piastra Parcheggi (Parkplatzbereich) vor. Zur Piastra Servizi gehört auch die Einrichtung des neuen Bereichs Terrazza Termini, während die Piastra Parcheggi ein Parkhaus für 1400 Fahrzeuge vorsieht, ein Bauwerk höchster Ingenieurskunst, das auf demTaktschiebeverfahren beruht, welches sonst für gewöhnlich beim Brückenbau zum Einsatz kommt: Die verschiedenen Abschnitte der ersten zwei Stockwerke werden vor Ort zusammengebaut und per Zahnradschiene zur ihrer endgültigen Position verbracht. Die Arbeiten in diesem Bereich gestalteten sich besonders komplex, da es sich einerseits um einen öffentlichen Ort handelt, so dass die Arbeiten in absoluter Sicherheit durchgeführt werden müssen, und er andererseits eine archäologisch bedeutsame Stätte darstellt, mit unmittelbarer Nähe zu den Thermen von Diokletian, denen der Bahnhof seinen Namen verdankt. Dazu kommen noch die anzuwendenden Vorschriften zum erdbebensicheren Bauen und ein Neubau, der sich über 6000m² erstreckt, eine Höhe von 5m aufweist und sich innerhalb eines historischen Gebäudes befindet.

Die neue Terrazza Termini ist der Gastronomie vorbehalten. Sie liegt im ersten Stockwerk und öffnet sich über eine große Glasfront auf die Geleise und verbindet Via Giolitti mit Via Marsala. Im Juli 2016 wurde bereits der erste Teil in der Via Giolitti eingeweiht, der zweite Teil in Via Marsala soll bis Ende 2017 folgen. In beleuchtungstechnischer Hinsicht wurde in allen „Grandi Stazioni“-Projekten ein „Ledification“-Vorhaben umgesetzt, in perfekter Übereinstimmung mit den Vorgaben von Lighting Europe, dem Verband der Beleuchtungsbranche in Europa. Kernpunkte sind Energieeinsparung und sehr niedriger Wartungsbedarf getreu dem Motto „erst investieren, später sparen“. Entlang der Rolltreppen zum ersten Stockwerk, in der Galleria di Gommata, einem trasversalen Fußgängerweg, der Via Giolitti mit Via Marsala verbindet, wurden Gem-Leuchten mit direktem und indirektem Lichtaustritt angebracht, die für gleichförmiges, weiches und diffuses Licht sorgen und gleichzeitig die Atmosphäre auflockern und angenehm gestalten. Diese Apparate wurden auch deshalb eingesetzt, um ein Anlagen-spezifisches Problem zu lösen: Die Rauchabzüge der Brandschutzanlage stachen sehr ins Auge, aber durch die Möglichkeit, die Hängelampe Gem in verschiedenen Höhen und mit unregelmäßigen Rastern zu installieren, konnten die Rauchabzüge nun ganz hinter den Lampen verschwinden. Das architektonische Projekt für die Terrasse beruht auf Linearität, Schlichtheit und der Reinheit der Linien vor Travertin-weißem Hintergrund, ein Material, das die Stadt Rom stark prägt.

Die Terrasse, ein offener, lebendiger Ort, fast wie ein Salon konzipiert, in dem die Reisenden Entspannung finden, wird von einem Lichtflur an den Zwischendecken geprägt. Im Zentrum befindet sich ein von Underscore-Leuchten angestrahltes Oberlicht, welches ein langes Lichtband erzeugt, das auf seiner ganzen Länge von Deep Laser-Leuchten umgeben ist. Diese Installation charakterisiert das Ambiente stark und stellt ein verbindendes Element dar, während auf der großen Fläche drei verschiedene Bereiche geschaffen wurden (2016 waren es nur zwei), die sich durch eine unterschiedliche Atmosphäre auszeichnen und durch verschiedene Lichtlösungen beleuchtet werden, auch wenn im Endeffekt freilich ein gleichförmiges, weiches, diffuses Licht auf der gesamten Fläche vorherrscht. Einer der Bereiche wird von iSign-Hängeleuchten mit kurzen Rohren beleuchtet: Eine Wahl, die ein zeitgenössisches und eher informelles Ambiente kennzeichnet. Die Leuchten wurden, in den Worten von Architekt Bernardini, absichtlich in verschiedenen Höhen und auf „ungeordnete“ Art und Weise installiert. Der in der Mitte eingelassene Bereich spielt dagegen mit den in der Architektur integrierten Lichtlinien: Hier formen Aufbauten aus Gipskarton Aussparungen, in denen Underscore mit indirektem Lichtaustritt installiert wurden, so dass diese Zone sich als Durchgangsbereich anbietet.
Durch die große Glasfront mischt sich tagsüber künstliches mit natürlichem Licht; bei Dunkelheit dagegen ist es möglich, die architektonische Struktur des Baus von außen zu lesen. 

An einem Ort, der von so vielen Menschen aufgesucht wird, muss auch der Bereich der Toiletten wohlorganisiert sein. Diese werden in den Bereichen entlang der Waschbecken und im WC-Bereich durch Laser Blade mit zwei Gehäusen erhellt. Im Badezimmervorraum wurden dagegen in den Aussparungen der Rasterdecken Laser Blade mit 5 Gehäusen und Underscores installiert, um Lichtlinien zu kreieren, die auch die sämtlich durch Underscore rückwärtig beleuchteten Spiegel kennzeichnen. Renovierungsarbeiten wurden auch in Außenflächen des Bahnhofs durchgeführt, entlang der durch Vordächer geschützten Durchgangswege in Via Marsala und Via Giolitti.  Leitlinie war dabei, den Passanten ein Gefühl der Sicherheit zu verleihen: Dafür wurde die Beleuchtungsstärke erhöht und iPro-Strahler in der Plafond-Version eingesetzt, Apparate aus Aluminiumdruckguss, mit Schutzglas und einer hohen Stoßfestigkeit von IK07 (für Stöße mit einer Energie von bis zu 2J), so dass sie auch vandalistischen Akten standhalten.
 


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  • Jahr
    2016
  • Auftraggeber
    Grandi Stazioni Spa
  • Architekt:
    Arch. Susanna Bernardini
  • Detail design:
    Grandi Stazioni Ingegneria
  • Construction:
    Ing. Claudio Salini Grandi Opere
  • Installation:
    Fi. Ma. Elettrica
  • Fotos
    Christian Fattinnanzi