Im Juni 2022 haben Ximo Puig, Präsident der Comunità di Valencia, Joan Ribó, Bürgermeister der Stadt und Isidro Fainé, Präsident der Stiftung Fondazione "La Caixa", offiziell das CaixaForum València eröffnet, ein neues Zentrum zur Verbreitung von Kultur und Wissenschaften.
Mit seiner Eröffnung hat sich CaixaForum València der Mission verschrieben, ein maßgeblicher kultureller Anlaufpunkt für die Stadt zu sein. Das neue Zentrum soll ein lebendiger Ort im Dienst der Valencianer und anderer Besucher sein, in dem die Kultur als Instrument zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und der Integration fungiert.
Besonders zielt das CaixaForum València darauf, sein Publikum in seinen kulturellen Initiativen mannigfaltiger Art zu involvieren: So beherbergt das Haus Sammlungen alter, moderner und zeitgenössischer Kunst, zeigt Ausstellungen mit wissenschaftlichem Hintergrund und zu sozialen Themen, Konzerte und Dichterlesungen, Events multimedialer Kunst, Diskussionsrunden zu wichtigen aktuellen Themen, Konferenzen zu sozialen, wissenschaftlichen und ökologischen Themen, Workshops und Aktivitäten für Gruppen älterer Menschen.
Das CaixaForum ist Teil des Agorà-Gebäudes, das Santiago Calatrava für die Stadt der Künste und der Wissenschaften entwarf, und markiert das Engagement der Stiftung "La Caixa" gegenüber der Bevölkerung Valencias und ihren Gemeinschaften. Dabei ist Valencia bereits die neunte Stadt in Spanien, die über ein CaixaForum verfügt.
Der Bau wurde von der COVID-19-Krise stark gezeichnet: Die Arbeiten im Inneren des Gebäudes begannen im März 2020, kurz bevor der Notstand im Land aufgrund der Pandemie verhängt wurde. Nachdem die Arbeiten zwangsbedingt durch den Lockdown ruhten, wurden sie danach fortgeführt und termingerecht zum Abschluss gebracht.
Die Stiftung „La Caixa“ hat über 19 Mio. Euro investiert, um dieses ambitionierte Projekt zum Abschluss zu bringen. Dazu kommt noch ein Jahresbudget von ca. 5 Mio. Euro für laufende Kosten, die Aktivitäten und den Betrieb.
Das neue Zentrum besitzt eine Grundfläche von fast 10.000 qm. Zu den Einrichtungen gehören der didaktische Bereich La Nube („Die Wolke“), zwei Ausstellungsräume, ein Konzertsaal für 300 Besucher, eine Bibliothek, ein Restaurant sowie zwei Tagungssäle und das Verwaltungsgebäude, in dem die Angestellten arbeiten.
Der Schöpfer des Projekts, der Architekt Enric Ruiz-Geli, beschreibt das Gebäude als Landschaft aus miteinander verbundenen Flächen inmitten eines geschützten Ökosystems. Das eigentümlichste Merkmal des CaixaForum València, La Nube, wurde mit sehr leichten Materialien gebaut: Glasfasern für die Böden, die nicht vollständig eben sind, um ein leichtes Gefühl des Schwebens, ein Fehlen von Schwerkraft zu schenken, wozu die fast durchsichtigen Polymere an den Wänden beitragen, während das Gebäudeinnere offen und multifunktional gestaltet ist. La Nube befindet sich im Hochparterre, dessen Höhenunterschied für die Anlage einer Tribüne verwendet wird. In ihm wird im Rahmen einer Echtzeit-Datensammlung der Zustand der Ozeane illustriert. In diesem Fall erzählt das von iGuzzini-Leuchten stammende Licht, wie sich die Situation jeweils verändert. Die vom Steuersystem Master Pro DMX verwalteten Linealuce RGB verändern die Farbe des Sockels der Nube. Je nach den erhobenen Daten zur Temperatur der Meere kann das Licht von Blau zu Violett wechseln: Mit steigender Temperatur steigt damit auch der Rotanteil im Licht.
Am anderen Ende des Gebäudes liegt der Konzertsaal mit modernster Tontechnik, der Besucher zu musikalischen Darbietungen jeder Art einlädt. Er ist wie eine Blackbox mit Kartonwänden angelegt und weist an der Decke eine Installation von Frederic Amat mit dem Titel „El bosque escrito“ („Der geschriebene Wald“) auf, dessen Botschaft der Schutz der Wälder ist. Um diesen Bereich für das Publikum attraktiver zu machen und jeden Anklang von Feierlichkeit zu zerstreuen, ohne die Ästhetik zu opfern, reicht die Farbgebung der Sessel aus Jeansstoff von Braun über Grau bis hin zu Blau. Die Beleuchtung des Saales stammt von Bodeneinbauleuchten Orbit mit 50mm-Durchmesser und einigen Palco-Strahlern auf Stromschiene mit kleinem Korpus, die in die Elemente der Installation von Amat eingebettet sind.
Auf der anderen Seite des Gebäudes liegt das Restaurant in einem Bau aus organischen Formen mit einem Hängegarten als Dach. Im Inneren scheint man in eine riesige, gemütliche Höhle aus Kork einzutauchen, die dank der geräuschabsorbierenden Eigenschaften dieses Materials die Besucher förmlich verschluckt. Das Tageslicht dringt durch Oberlichter ein, die außen von Underscore InOut hervorgehoben werden und sich auf die vier Himmelsrichtungen öffnen. Neben der weichen Atmosphäre, die sie erzeugen, senken sie auch den Energiebedarf des Gebäudes. Für die künstliche Beleuchtung sorgen Pendelleuchten vom Typ Zurigo, die in der Nähe der Oberlichter eingelassen sind und daher in den Abendstunden die Richtung des bei Tag eindringenden Naturlichts imitieren. An der gebogenen und unregelmäßigen Decke sind dazu Laser Adjustable verteilt eingelassen, um die horizontalen Ebenen zu beleuchten und die Oberflächen der sich schlängelnden Lichtbänder zusätzlich zu beleben, die fast an Blitze gemahnen. In der Nähe des Eingangsbereichs wurden daneben auch Pendelleuchten Sirolo installiert, während oberhalb der Rezeption sowie des Bartresens sich IN30 HC ebenfalls in Pendelversion befinden.
Ein weiteres zum Areal zählendes Gebäude beherbergt die Büros und die Bibliothek. Das gewellte Dach ist mit den farbigen Keramiken von Toni Cumella überzogen und wird von einer Dachkonstruktion gestützt, die an die nahen Palmenhaine von Elche erinnert. In der oberen Etage liegen die Büros, die vorwiegend Bildschirmarbeitsplätze aufweisen, so dass hier IN90 in Pendelausführung mit UGR <19 und Up/Down-Emission zum Einsatz kamen. Im darunterliegenden Stockwerk befindet sich der Bookshop, in dem die neuen Pendelleuchten Zurigo eingesetzt werden, die durchscheinend wie Quallen sind, und zu Licht-“Schwärmen“ angeordnet sind, die von Laser Blade XS mit Flood-Optik ergänzt werden.
Neben der Beleuchtung der Hauptgebäude wird die großartige Architektur von Calatrava durch den meisterhaften Einsatz von Underscore-Lichtbändern in den Varianten 15, 18 und InOut zur Geltung gebracht, die je nach Untergrund ihrer Einbaubereiche und der Krümmung der Oberflächen eingesetzt werden.
Enric Ruiz-Geli beschreibt sein Projekt als Produkt kollektiver Intelligenz, an dem Experten und Firmen vieler verschiedener Fachbereiche mitgewirkt haben: Robotik für den 3D-Druck, Energietechnik mit integralem Ansatz, Landschaftsplanung, audiovisuelle Technologie, Beleuchtung, Innendesign, Verbundtechnik, akustische Keramik und Biodiversität. Das neue Zentrum genügt den höchsten Standards zur Energieeffizienz, und der gesamte Bauprozess sowie die Wahl der Materialien wurde auf umweltverträgliche Weise gehandhabt. Enric Ruiz-Geli beschreibt sein architektonisches Projekt als "radikal nachhaltig". Dies zeigen die Wahl der Baumaterialien, das bahnbrechende Klimatisierungssystem der Ausstellungsräume und der Dachgarten des Restaurants. Dank dieser Lösungen ist das CaixaForum València Leed Platinum-zertifiziert, also als hocheffizientes nachhaltiges Gebäude klassifiziert.